Abhang – Mountain Slopes 1998-2003/8

Julia Hofer

Mountain Slopes

1998–2004

Jules Spinatsch ist auf der Suche nach dem idealen Hang, dem unstrukturierten, ereignislosen Hang. Am Anfang waren das abrasierte Lawinenhänge, dann irgendwelche Hänge ob der Waldgrenze. Er sucht Bilder, die keine Dinge zeigen, kein «etwas», das man anschauen kann. Er geht in die Berge und wartet, am Anfang passiert nichts. Dann kommen die Bilder, flimmernd. Bilder, die das Auge rastlos suchen und die Wahrnehmung flimmern lassen. Schwindlig machen. Der Berg, der massive Klotz, ist nur noch ein Hang. Eine grafische Fläche, einem Technoflyer gleich, in tausend Teilchen zerfallend. Jedes einzelne Teilchen ist scharf, die Schärfe verteilt sich bis an die Ränder, vollkommen demokratisch. Die Dimensionen verlieren sich – sind es Bäume oder Haare?

Das Wetter ist schlecht, es dunkelt ein, der Nebel senkt sich auf den Stein. Aber Licht spielt keine Rolle, es ist undramatisch in den Bergen.